Not here but under the Sea (1992)

Not Here but under the Sea / Pipelines als akustische Bildträger 
Neuer Berliner Kunstverein 1992

Seit 1988 habe ich den Beginn der Baumaßnahmen um den Euro Tunnel verfolgt. Die Geräusche des verflüssigten Gesteins bilden das Ausgangsmaterial der Kompositionen. Unter hohem Druck werden die verflüssigten Gesteinsschichten, im wesentlichen Kreide, aus dem Schacht des Eurotunnel nach oben gejagt.

Die blaugraue, schlammige Substanz ergießt sich in eine riesige Lagune, in der ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg versinkt. Dabei durchziehen sogenannte Dekompressionsschläge die Landschaft.“Eins von Sechs bis Sechs von Sechs”Sechs Kompositionen, konzipiert für die sechs ineinander übergehenden Räume des Neuen Berliner Kunstvereins, der sich damals in einer großen Altbauwohnung am Kurfürstendamm befand.

Schallträger für die mit einem Dat Recorder aufgenommenen Geräusche der flüssigen Kreide sind 160 m lange Förderrohre, 20 cm Durchmesser, in denen Lautsprecher montiert sind. Die Pipelines wurden durch alle sechs Räume verlegt und verzweigen sich entsprechend. Eine Fototapete mit den stark vergrößerten Spuren von Baggerzähnen in der getrockneten Kreide ist das einzige Bildmoment der Ausstellung.

Die sechs Kompositionen werden von drei Stereo-CD Spielern aus gesteuert und sind mit 17 Lautsprecherpositionen, die in den Pipelines montiert sind, verbunden. Nach dem Prinzip Random überlagern sich die Kompositionen in immer neuen Konstellationen zu einem akustischen Raum-Geflecht.

(EN)

Not Here but under the Sea / Pipelines as acoustic image carriers
Neuer Berliner Kunstverein 1992

Since 1988 I have followed the initiation of the construction work around the Euro Tunnel. The sounds of the liquefied rock form the source material for the compositions. Under high pressure, the liquefied rock layers, essentially chalk, are chased upwards from the shaft of the Eurotunnel.

The blue-gray, muddy substance pours into a huge lagoon in which a World War II bunker sinks. One of Six to Six of Six “Six compositions, conceived for the six rooms of the Neuer Berliner Kunstverein, which at the time was located in a large old apartment on Kurfürstendamm.

Sound carriers for the sounds of the liquid chalk, recorded with a Dat Recorder, are 160 m long delivery pipes, 20 cm in diameter, in which loudspeakers are mounted. The pipelines were laid through all six rooms and branch out accordingly. A photo wallpaper with the highly magnified traces of digger’s teeth in the dried chalk is the only visual moment of the exhibition.

The six compositions are controlled from three stereo CD players and are connected to 17 speaker positions mounted in the pipelines. Following the principle of random, the compositions overlap in ever-changing constellations to form an acoustic spatial mesh.